Eventmanagement studieren neben dem Job: zwei Studenten berichten
Eventstudium: Studenten berichten vom Bachelorstudium Event- und Messemanagement// Kombi von Theorie und Praxis
Wie studiert man Eventmanagement? Das berufsbegleitende Bachelorstudium (B.Sc) Event- und Messemanagement an der TU Chemnitz verbindet solide wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse und spezialisiertes Managementwissen mit direkter praktischer Anwendung. Die TU Chemnitz schließt hier mit dem Studieninstitut für Kommunikation als Praxispartner eine Lücke im Bildungsmarkt.
Wie erleben Studenten diesen Studiengang?
Das Studieninstitut hat zwei Studenten dieses bislang einzigen universitären berufsbegleitenden Bachelorstudium an der TU Chemnitz zu ihren Erfahrungen befragt. Nathan Doernbach hat im Herbst 2015 das Studium begonnen. Der 33-Jährige ist gelernter Veranstaltungskaufmann (IHK) und hat die zertifizierte Weiterbildung zum „europäischen Eventmanager“ absolviert. Seit 2006 ist er Unternehmer. Heute leitet er als Geschäftsführer die Agentur für Live-Kommunikation madebyhand GmbH. Lena Haushofer, 25, ist Veranstaltungskauffrau und arbeitet als Projektreferentin bei der Messe München GmbH im Geschäftsbereich „Neue Technologien“ (Messen electronica & productronica).
Frau Haushofer und Herr Doernbach, Sie studieren beide an der TU Chemnitz Messe- und Eventmanagement, warum und was war Ihre Motivation?
Lena Haushofer: "Nach meiner abgeschlossenen Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau wurde ich bei der Messe München GmbH als Projektassistentin übernommen. Nach knapp einem Jahr als Festangestellte wollte ich, über die tägliche Arbeit hinaus, noch tiefer in den Bereich Event- und Messemanagement eintauchen. Da ich vor meiner Ausbildung schon einige Praktika im Event- und Kongressbereich absolviert habe, wusste ich, dass ich mit diesem Studiengang auf dem richtigen Weg bin und die Lehrinhalte in der Praxis sofort angewendet und umgesetzt werden können."
N.D.: "Ich habe mich direkt nach Berufsausbildung in die Selbständigkeit begeben und 10 Jahre lang mein Unternehmen aufgebaut. Nun da der „Laden“ läuft wollte ich etwas für mich tun. Ich profitiere davon die klassischen theoretischen Grundlagen wieder zu hören und zu festigen. Das Spezial-Wissen rund um Eventmarketing ist außerdem auf einem moderneren Stand als in den Jahren 2003 bis 2006, in denen ich gelernt habe. Die Erkenntnisse aus meiner Uni-Zeit kann ich definitiv in meinem Unternehmen einbringen."
Warum haben Sie sich gerade für diesen Studiengang entschieden?
Lena Haushofer: "Mich hat das „Messefieber“ gepackt und wollte deshalb auf die Arbeit bei der Messe München nicht mehr verzichten. Ich hatte deshalb schon immer einen berufsbegleitenden Bachelorstudiengang im Kopf, den ich neben meinem 40 Stunden Job absolvieren kann. Da ich nach den Praktika und der Ausbildung wusste, dass ich mich im Event- und Messebereich wohl fühle, wollte ich in jedem Fall einen Studiengang in dieser Richtung belegen. Nach langem Suchen wurde dann zum Glück der Studiengang Event- und Messemanagement von der TU Chemnitz ins Leben gerufen."
Nathan Doernbach: "Es ist meines Wissens nach der einzige akademische Studiengang in diesem Bereich, der die Kombination von Präsenz und Selbstlernphasen anbietet und das Niveau für den Titel B. Sc. beansprucht. Außerdem schätze ich das Studieninstitut für Kommunikation mit seinem hervorragenden Dozenten."
Über welche Kanäle haben Sie sich vorher informiert? Wie sind Sie auf diesen Studiengang gestoßen?
Lena Haushofer: "Ich habe sehr lange im Internet recherchiert, mit Absolventen von anderen privaten Studiengängen gesprochen und auch einen Tag der offenen Tür in einer Hochschule besucht. Auf den Studiengang Event- und Messemanagement bin ich dann im Internet gestoßen. Hier konnte ich mir ja noch keine Meinung einholen, da wir dann der erste Studiengang waren."
Nathan Doernbach: "Direkt über die Webseite des Studieninstituts bei der gezielten Recherche nach Weiterbildungsmöglichkeiten."
Haben Sie Kontakt zu anderen Studenten aus dem Hochschul-Milieu und was sagen die zu ihrem Studium?
Lena Haushofer: "Zu allererst werde ich gefragt, wie ich ein Studium neben einem Vollzeit-Job meistern kann. Ich antworte dann, dass mich viele Inhalte des Studiums täglich in der Arbeit begleiten und ich deshalb sehr motiviert und interessiert bin, diese Vorlesungen neben der Arbeitszeit zu besuchen. Wenn man diesen einen Studiengang gefunden hat, geht man wirklich gerne zur Uni. Wir stellen außerdem fest, dass mein Studium viel mehr praxisnahe Module behandelt, mit denen man in der Realität auch wirklich etwas anfangen kann. Angenehm ist auch, dass es keine geballte Prüfungsphase über mehrere Wochen gibt, sondern ungefähr jeden Monat eine Prüfung abgelegt wird. So kann ich mich nach der Arbeit immer mit einem Prüfungsthema beschäftigen und muss keine zwei Wochen Urlaub für eine Lernphase einreichen."
Nathan Doernbach: "Nein, keine."
Welche Auswirkung hat die Verbindung von Eventmanagement und Messemanagement auf Ihr Studium?
Lena Haushofer: "Abgesehen von ein paar Eindrücken während meines Praktikums im Eventbereich kannte und praktiziere ich bisher nur das Messemanagement. In den vergangenen Semestern haben wir von Referenten aus Agenturen aber sehr gute Eindrücke über das Eventmanagement vermittelt bekommen. Diesen Input und auch die Kreativität, die bei der Planung und Konzeption von Events an den Tag gelegt werden muss, kann ich auch bei der Organisation von Messen umsetzen."
Nathan Doernbach: "Zum aktuellen Zeitpunkt haben wir uns in dem Studiengang noch nicht mit Messemanagement beschäftigt."
Ist das Studium ausgeglichen, was Theorie und Praxis angeht? Oder anders formuliert: ergänzen sich die praktische Wissensvermittlung und die Anwendung im Job?
Lena Haushofer: "Die Leiter des Studiengangs haben ein sehr gutes Händchen bei der Wahl von Praxis-, sowie Theoriephasen gefunden. Die BWL-Grundlagen gehören auch in diesem Studium dazu, trotzdem werden wir immer wieder von nennenswerten Referenten aus der Praxis überrascht. Ja, die praktische Wissensvermittlung und die Umsetzung im Job ergänzen sich."
Nathan Doernbach: "Auf jeden Fall. Durch das wiederholen und festigen der theoretischen Grundlagen der Klassiker (BWL, Recht etc.) blicke ich mit anderen Augen auf den Job. Praxisnahe Vorlesungen wie Eventkonzeption oder Präsentationstraining sind sehr inspirierend Die eine oder andere kleine Idee habe ich schon umgesetzt."
Wie bewerten Sie bisher den Praxisteil der Ausbildung? Sehen Sie das quasi als training on the Job?
Lena Haushofer: "Definitiv hilft mir dieses Studium mich in meinem Job weiter zu entwickeln, in dem es mir neue Impulse und Sichtweisen vermittelt. Ich nehme aus dem Praxisteil viele Ideen mit in den Job und versuche Konzepte und Strukturen dementsprechend umzugestalten."
Nathan Doernbach: "Bisher hatte ich noch keine Berührung mit dem Praxiteil wie z.B. die Projektarbeit. In meinem Fall werde ich die Praxisarbeit wie einen normalen Job behandeln."
Wie ist die Betreuung vor Ort? Sind die Professoren und Dozenten vom Fach? Was zeichnet den Studiengang aus?
Lena Haushofer: "Egal ob Chemnitz oder Düsseldorf, man fühlt sich an beiden Orten jederzeit herzlich willkommen. Die Professoren und Dozenten sind alle vom Fach und bringen teilweise jahrelange Erfahrung in Ihrem Bereich mit. Die Vorlesungen und Skripte werden auf unseren Studiengang „zugeschnitten“ und Inhalte, die bei anderen Hochschulen mehrere Wochen gelehrt werden, teilweise an einem Tag kompakt vermittelt. Auch das bereitgestellte Lesematerial und das Austauschforum dienen zur optimalen Vorbereitung auf Prüfungen und Präsenzphasen."
Nathan Doernbach: "Die bisher kennengelernten Dozenten und Professoren sind Spezialisten in Ihren Themen. Manche klassischen Themen könnten nach meinem Geschmack auch weniger intensiv behandelt werden. Die praxisrelevanten Themen sind allesamt mit Dozenten aus der Praxis besetzt (Studieninstitut)."
Wurden Ihre Erwartungen bislang erfüllt? Warum?
Lena Haushofer: "Ja, da das Studium erfüllt all meine Erwartungen, da die ganze Palette an fachlichem (BWL-Grundlagen) und praxisbezogenem (Konzipierung, Durchführung von Veranstaltungen) Wissen vermittelt wird."
Nathan Doernbach: "Ja, ich fühle mich wohl mit den Veranstaltungen. Das Niveau ist wie erwartet. Der Lernstoff ist gut aufbereitet. Die Gruppe ist von überschaubarer Größe. Die Studiengangsbetreuung ist sehr zuvorkommend."
Welche Anforderungen stellt ein berufsbezogenes Studium?
Lena Haushofer: "Umsetzbarkeit neben dem Beruf, Anwendbarkeit der gelernten Inhalte auf die Praxis und der gute Austausch mit Professoren, Dozenten und Studienbetreuern (z. B. im Austauschforum, und über die Lernplattform)."
Nathan Doernbach: "Zeit und die Eigenschaft sich nach dem Job doch noch mal hinzusetzen und zu lesen und zu lernen. Auch die finanzielle Investition ist nicht zu vernachlässigen. Zusätzlich zu den Studiengebühren kommen die Anreise, Spesen und Übernachtungen während den Präsenzphasen…"
Erhoffen Sie sich durch ein praxisorientiertes Studium bessere Möglichkeiten für den Einstieg in Führungspositionen?
Lena Haushofer: "Ja. Und sollte ich eine Selbständigkeit in Erwägung ziehen, erinnere ich mich sicher gerne an das praxisorientierte Studium zurück."
Nathan Doernbach: "Das Studium ist mit Sicherheit hilfreicher, als eine Berufsausbildung oder eine nichtuniversitäre Weiterbildung."
Wo sehen Sie die Vorteile einen solchen Studiums für Ihre weitere Laufbahn?
Lena Haushofer: "Das berufsbegleitende Studium erfordert Disziplin, Durchhaltevermögen und Belastbarkeit. Das Netzwerk zu Dozenten, die eine eigene Eventagentur leiten oder jederzeit bei Fragen zur Seite stehen. Und die Praxisnähe des Studiums, da vieles direkt in dem Job umgesetzt werden kann."Nathan Doernbach: "Mehr Optionen in einem sich immer schneller verändernden Umfeld."
Das Gespräch führte Petra Zimmermann.
Bildquellen: Lena Haushofer / Messe München GmbH // Nathan Doernbach / madebyhand GmbH