"Schon seit dem Kindergarten..." - Interview mit einem Nachwuchsmoderator
In unserer neuen Reihe "Junges Gemüse und alte Hasen" fragen wir nach, was junge Talente und renommierte Profis voneinander lernen können und gelernt haben. Im Interview: Christopher Müller, Nachwuchsmoderator.
Können alte Hasen auch etwas vom jungen Gemüse lernen? Das wollen wir genau wissen und fragen junge Talente und renommierte Profis, was sie voneinander gelernt haben oder lernen können? Wir wollen wissen, wie die Generation Z so tickt und was die Jungen mit ihrer Zukunft machen wollen oder auch anders machen wollen.
Unser erster Interviewpartner ist der 18-jährige Christopher Müller aus Paderborn. Er gewann im Dezember 2018 neben vier älteren Talenten einen Moderationsjob auf der Fachmesse BEST OF EVENTS International im Rahmen unseres siebten Nachwuchsmoderator-Wettbewerbs (kurz NAWUMO). Wir haben das jüngste Talent einmal zum Interview gebeten.
Christopher, du bist der jüngste NAWUMO Gewinner in der Geschichte dieses Preises. Warum und seit wann willst Du Moderator werden?
Im Kindergarten hat eigentlich alles angefangen, dort habe ich mir aus Papier ein Mikrofon gebastelt und meine Freunde „interviewt“. Mein Vorbild war damals Peter Lustig, dessen Kassette („Peter’s Piratensender“) ich Zuhause rauf und runter gehört habe, die Kassette habe ich heute noch. Ich fand die vielen Möglichkeiten mit der Stimme und dem Sprechen schon immer cool, besonders bei der Radiomoderation. Als Kind saß ich auch immer um 14 Uhr vorm Radio, um keine Lilipuz-Sendung (WDR5) zu verpassen. Über viele verschieden Stationen, wie z.B. der Leipziger Buchmesse, auf der ich mit 12 meinen eigenen kleinen Beitrag aufnehmen durfte oder der Gründung einer Radio-AG an meiner Schule, bin ich meinem Traum treu geblieben. Jeden Tag einem neuen Thema näherkommen und faszinierende Menschen und ihre Geschichten kennenlernen zu dürfen und dann noch zu teilen, dass ist es, was mich seit ich 15 bin denken lässt: Wow, genau das ist es, was ich will.
Warum hast Du Dich so früh beruflich festgelegt?
Ich habe keine Möglichkeit ausgelassen erste Erfahrungen zu sammeln und mir Tipps von Profis zu holen. Es war am Anfang erst gar nicht so leicht, den Fuß in die Tür zu bekommen, aber je mehr Eindrücke ich bekommen habe, desto klarer waren meine Vorstellungen für die Zukunft. Dann ging es immer weiter, es haben sich Kontakte entwickelt und Praktika ergeben. Dort habe ich auch gelernt, was mir weniger Spaß macht. Ein paar Dinge können für mich einfach nicht mit dem Moderieren mithalten. Es ist abwechslungsreich und man lernt immer dazu. Schließlich gibt es keine uninteressanten Themen. Alles ist interessant, man muss nur den richtigen Zugang dazu finden und dann auch präsentieren.
Wie kam es dazu, Dich als Nachwuchstalent beim NAWUMO zu bewerben?
Als ich dann mit 16 in meinem Umfeld als zukünftiger Moderator bekannt war, kam ein Freund vom KreisSportBund auf mich zu und meinte: „Du, wir haben da eine Veranstaltung und brauchen einen Moderator, haste Bock?” Da habe ich sofort ja gesagt und mein erstes Event vor 300 Zuschauern moderiert. Das wurde dann immer größer und professioneller. Schon meine vierte Moderation war vor 2.600 Menschen. Das war für mich so der beflügelnde Moment und der Punkt seitdem ich als Event-Moderator und Voice-Over Artist (Fiverr) aktiv bin. Als ich nach weiteren Möglichkeiten auf der Suche war, neue Erfahrungen zu sammeln bin ich über Freunde und ihren Youtube-Kanal, auf Aljoscha Höhn aufmerksam geworden. Auf seiner Instagram Seite bin ich dann auf den NAWUMO gestoßen und habe mich einfach mal beworben.
Beim ersten Anlauf hat es ja nicht sofort geklappt?
Ja, aber davon habe ich mich nicht abschrecken lassen. Erst wurde ich abgelehnt, weil ich zu jung sei, aber dann wurde ich eine Woche später nachnominiert und es hat doch noch geklappt.
Als Gewinnerpreis konntest Du auf der BEST OF EVENTS 2019 Workshops moderieren. Hast du dabei etwas gelernt?
Ja, ich habe die zweitägige Workshop-Moderation in Halle 8 (powerded by memo-media) übernommen. Es traten verschiedene Speaker auf, die eine halbe Stunde etwas präsentierten, es war alles dabei, vom Zauberer bis Knacki Deuser. Da musste ich mich immer wieder neu anpassen und konnte in kurzer Zeit ganz viel Erfahrung sammeln.
Wie gehst Du weiter vor, um Deinen Traum zu verwirklichen?
Man muss auf jeden Fall Eigeninitiative mitbringen. Zunächst folgt nach dem Abi ein Praktikum beim Radio. Dann werde ich in einem Auslandsjahr mein Englisch verbessern und dann mal schauen, es gibt viele Möglichkeiten und ich bin vielseitig aufgestellt und für alles offen. Meine Hobbies sind Fußball, Fechten, Schauspiel, Singen auch Politik und Literatur interessieren mich. Momentan sammle ich als Sportreporter Erfahrung und in Zukunft kann ich mir neben der Radiomoderation eigentlich alles vorstellen, vielleicht Hörspiel-Regisseur/Sprecher oder eine Kinder TV-Sendung, dass wäre der Hammer…
Wir hoffen, dass unser NAWUMO Nachwuchspreis Dich ein paar Stufen auf der Karriereleiter vorwärts gebracht hat. Wir drücken Dir weiterhin die Daumen und beobachten Deine zukünftige Moderatoren-Karriere!
Foto: Christopher Müller